Biographie

Jan Pěruška (*1951 in Opava) ist ein bedeutender Vertreter der tschechischen Bratschen-Schule. Seine Ausbildung erhielt er am Konservatorium Ostrava bei Miroslav Němec und an der Musikakademie Prag bei Prof. Jaroslav Motlík.
1977 bis 1985 war er Solo-Bratscher im Symfonischen Orchester FOK, Prag. Das Jahr 1981 brachte einen Markstein in seiner Karriere: er gewann den Internationalen Wettbewerb für Bratsche in Marktneukirchen und wurde zum gesuchten Solisten. Das brachte ihm die Zusammenarbeit mit bedeutenden Persönlichkeiten wie Josef Suk, Jan Panenka, Josef Hála, Dagmar Pecková, mit dem Talich-, dem Kocian- und dem Pražák-Quartett und Solo-Auftritte mit der Tschechischen Filharmonie, dem FOK-Orchester, dem Sinfonischen Orchester des Tschechischen Rundfunks, der Janáček-Filharmonie Ostrava und anderen.

Sein Solo-Repertoire umfasst Werke vom frühen Barock bis zu zeitgenössischen Komponisten. Es findet sich auf über 120 CD’s und 450 Einspielungen für Radio und Fernsehen. Zur Zeit bereitet er Einspielungen herausragender tschechi­scher und internationaler Werke für Viola vor. Besondere Aufmerksamkeit fanden seine Einspielungen unter den Titeln „Meisterstücke für Bratsche und Kontrabass“, „Schöne Viola“, „Russische Viola“, „Die Viola bei Bohuslav Martinů“, „Lob der Viola“, „Unbekannte tschechische Viola“ oder „Viola der tschechischen Emigration“ unt „Viola e Contrabbasso Concertanti“. „Stimmungen zeitgenössischer Viola“ wurde von der Zeitschrift Harmonie empfohlen.

1985 war er bei der Gründung des Stamic-Quartetts mit von der Partie und im Jahr darauf gewann das Quartett den Internationalen Quartett-Wettbewerb der ORT in Salzburg, was den Einstieg in eine internationale Karriere mit bislang mehr als 2500 Konzerten in aller Welt bedeutete und viele Preise einbrachte (u.a. den Preis der Kammermusikvereinigung, Grand Prix du Disque de l’Académie Charles Cros, Paris (1988, 1991), Diapason d’Or (1993), Golden Song Prize für chinesische Melodien, den Preis des tschechischen Kammermusikrates für die Gesamtaufnahme der Quartette von Alois Hába anlässlich des Prager Frühlings 1997, den „Diapason Découverte“ für die Gesamteinspielung der Quartette von J.B. Foerster, verliehen von der Zeitschrift „Diapason“, 2010. Die Britische Zeitschrift „International Record Revue“ erkor die Einspielung der Streichquartette von Sofia Gubaidulina zur besten Aufnahme des Monats März 2012. Für diese Einspielung bekam das Stamic-Quartett im selben Jahr auch die Empfehlung der Juni-Ausgabe der Zeitschrift Harmonie. Das Musikmagazin „Presto Classical“ ernannte die Einspielung der Streichquartette von Karel Kovařovic zur „Recording of the Week“ im August 2019.

Seit 1990 unterrichtet Jan Pěruška an der Prager Akademie der Musischen Künste. 2006 wurde er vom Präsidenten der Republik zum ordentlichen Professor ernannt.